Photo de Patrick Tourreau „Der kleine Prinz“ ist in der Verlagswelt ein Phänomen, das dazu führt, das unterschiedlichste Sammelleidenschaften entstehen. Patrick Tourreau ist einer der vielen Sammler von unterschiedlichen Ausgaben und Übersetzungen der Fabel von Antoine de Saint-Exupéry. Der 35-jährige Franzose ist Ingenieur und lebt derzeit in den USA.

Wie viele Freunde des „kleinen Prinzen“ erhielt Patrick das Buch von seiner Patentante. Der kleine Junge erfasst bei weitem nicht alle Bedeutungen eines so reichhaltigen und komplexen Textes, nimmt jedoch seine Lektüre dreizehn Jahre später als Student wieder auf. „Ich habe das Buch wieder gelesen und sehr gemocht. Es schien mir, dass ich ganz dringend eine Botschaft weitergeben sollte: „Achtung! Die Affenbrotbäume!“ Das Bild war so stark und die Gefahr so offensichtlich.

Die Liebe zu Sprachen als Ausgangspunkt
Damals wollte Patrick fasziniert von ihrer Vielfalt „Sprachen sammeln“. Er wollte die Schriften vergleichen und interessierte sich für die unterschiedlichen Übersetzungen von Micky-Mouse-Heften, „Tim und Struppi“ und „Asterix“. „Die Idee, denselben Text in mehreren Sprachen zu haben, bildete sich immer stärker aus.“ Nachdem er mit 21 Jahren den „kleinen Prinzen“ wiederentdeckt hatte, wird Patrick klar, dass sein Vorhaben sich dank der zahlreichen Ausgaben und Übersetzungen, deren Verbreitung in der Welt alle anderen Bücher in den Schatten stellt, umgesetzt werden kann. Während eines Aufenthaltes in den Niederlanden beginnt er seine Sammlung mit einem „kleine Prinzen“ auf Niederländisch. Deutsche, dänische und schwedische Fassungen kommen hinzu. Die Familie, Freunde und sogar Freunde von Freunden beginnen, Patrick Exemplare des „kleinen Prinzen“ in verschieden Sprachen zukommen zu lassen. Patrick stößt seinerseits auf amerikanische und japanische Ausgaben des „kleinen Prinzen“.

Internet, das Werkzeug des Sammlers Collection du Petit Prince - Patrick Tourreau
10 Jahre zuvor schenkt ihm ein Freund einen Webspace, damit Patrick seine Sammlung zeigen und Kontakte mit anderen Sammlern knüpfen kann. Patrick sammelt seine Informationen im Internet, gibt Annoncen auf, sucht nach fehlenden Exemplaren und schlägt Tauschgeschäfte vor. Durch seinen Webauftritt nimmt Patrick Kontakt mit Übersetzern, Verlagen, Journalisten und Sammlern in der ganzen Welt auf. Seine Sammlung zählt heute über 400 Exemplare des „kleinen Prinzen“ in 150 Sprachen. Es fehlen ihm rund 20 Sprachen. Die Bücher beanspruchen lediglich vier Regalmeter: ein wenig wie das Bild der Menschheit, zusammengepfercht auf einer kleinen Pazifikinsel. Der Sammler hat seinen Schatz immer bei sich, ob in Frankreich oder in den USA. Wenn man ihn fragt, ob der Text für die jungen Generationen von Bedeutung sein kann, antwortet Patrick mit einer rhetorischen Frage: „Sind die Bedrohungen von heute wirklich anders als vor 60 Jahren? Wir sind für unsere Rosen verantwortlich. Wir leihen uns die Erde von unseren Kindern.“

Besuchen Sie Patrick Tourreau aus seiner Website und entdecken Sie die Exemplare, die er doppelt hat, wer weiß …:  http://www.patoche.org/lepetitprince